Studium

Allgemeines
Pharmazie ist die Wissenschaft der Arzneimittel und deren Anwendung. Wie wirkt ein Arzneimittel? Wie werden neue Arzneimittel entdeckt und entwickelt? Welche Arzneimitteltherapie ist sicher und effektiv?
Mit diesen Fragen werdet ihr euch im Studium beschäftigen.

Aufbauend auf naturwissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen, vorwiegend der Chemie und Biologie, wird in den vier pharmazeutischen Wissenschaften (Pharmazeutische Chemie, Pharmakognosie, Pharmazeutische Technologie und Pharmakologie) das empirische Verständnis, wie der Wirkstoff seine Wirkung auf den Organismus entfaltet, vermittelt.

Pharmazie ist ein vielfältiges, spannendes und praxisnahes Studium, das, auch wenn es viel Engagement, Durchhaltevermögen und Eigenmotivation erfordert, viel Spaß macht. Um erfolgreich im Studium zu sein und zügig voranzukommen, erfordert es gleich viel Zeitaufwand wie ein Vollzeitjob!

Bei einem universitären Studium musst du dich selbst motivieren und antreiben! Im Pharmaziestudium gibt es viele Prüfungen, bei denen du Wissen und Logik kombinieren und etliche Prüfungen, bei denen du große und relativ monotone Stoffgebiete lernen musst. Im neuen Curriculum wurde viel unternommen, um möglichst die unterschiedlichen Disziplinen miteinander zu vernetzen. Wenn du dich für das Wohl und die Gesundheit des Menschen, Chemie, Pflanzen, Wissenschaft und Forschung interessierst, bist du bei uns gut aufgehoben. Wichtig ist: Schau dir bereits zu Beginn deines Studiums auch die möglichen Berufsfelder an, die dir nach dem Studium offen stehen. Mit der Pharmazie kannst du mehr als nur in der Apotheke arbeiten!

Aufbau

Die Struktur des Studiums ist ein Bachelor/Master-Curriculum. Das Bachelorstudium ist auf 6 Semester (je 30 ECTS und insgesamt 180) ausgelegt, inklusive Bachelorarbeit und du schließt es mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ ab. Vorwiegendes Ziel des Bachelorstudiums ist es, auf ein fachlich relevantes Masterstudium vorzubereiten.

Das Pharmaziezentrum der Universität Wien bietet dafür zwei Masterstudiengänge an. Der Masterstudiengang Pharmazie umfasst 4 Semester und 120 ECTS inklusive Masterarbeit. Du schließt jedoch wie auch früher im Diplomstudium mit dem akademischen Grad „Mag.pharm.“ ab und bist dadurch befähigt nach Absolvierung des Aspiranten-Jahres (praktische Ausbildung in einer Apotheke, einjährig in Vollzeit oder zweijährig in Teilzeit) als ApothekerIn zu arbeiten. Durch die umfangreiche Ausbildung kannst du aber auch in der Industrie bzw. in der Forschung Fuß fassen. International bist du aber wie jede/jeder andere AbsolventIn eines naturwissenschaftlichen Studiums „Master of Science“.‘

Der alternative Masterstudiengang „Preclinical Drug Discovery and Development“ hingegen wird auf Englisch abgehalten und umfasst 120 ECTS inklusive Forschungspraktika und Masterarbeit. Hier liegt der Fokus auf dem Erwerb wissenschaftlicher Methodik zur Wirkstoffentdeckung und –entwicklung. Dieser Master beschränkt die möglichen Berufsfelder allerdings auf die Industrie und staatliche oder auch nicht staatliche Organisationen. Eine Laufbahn als ApothekerIn ist hiermit nicht möglich. Außerdem limitiert die Universität die Zahl an Zulassungen zu diesem Master auf 30 pro Jahr.

Wie bei jedem Studium der Universität Wien beginnst du mit der Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP). Bei uns setzt sich die StEOP aus den beiden Modulen B1 Einführung in die Pharmazie (4 ECTS) bestehend aus der VO „Einführung in die Pharmazeutischen Wissenschaften“ und B2 „Biologische und chemische Grundlagen der Pharmazie“ (12 ECTS) bestehend aus der VO „Biologie für PharmazeutInnen“ (6 ECTS) und VU „Allgemeine Chemie für PharmazeutInnen“. (6 ECTS)

Erst nach Absolvierung der StEOP ist es dir möglich, andere Lehrveranstaltungen abzuschließen. Es ist also ratsam, sich auf diese Lehrveranstaltungen zu konzentrieren. Jedoch solltest du die restlichen Vorlesungen des ersten Semesters besuchen, um dort zumindest eine Mitschrift anzufertigen.

Die Einführung und mehrmalige Abänderung der StEOP ist eine weitere Verschärfung der ohnehin schon schwierigen Studiensituation und wurde von Seiten der Studierenden vehement bekämpft. Der politische Wille war jedoch ein anderer.

Beschwerden gegen diese Ungerechtigkeit richtest du am besten an das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft unter service@bmwfw.gv.at

Durch die StEOP wird die Anzahl der Studierenden von maximal 684 auf maximal 150 reduziert.

Das erste Studienjahr

Informationen hierzu bekommst du im Studienleitfaden unter dem Punkt: Lehrveranstaltungen des 1. Studienjahres

Arbeiten während des Studiums

Die Pharmazie ist ein Vollzeitstudium. Viele Studierende arbeiten trotzdem, was sich auch durch die höhere Durchschnittsstudiendauer im Diplomstudium bemerkbar machte (14 statt 9 Semester). Du wirst viele Möglichkeiten finden, nebenher zu arbeiten. Jedoch kann das auch auf die Kosten deiner Noten und deines Studienfortschrittes gehen. Vor dem Abschluss eines Arbeitsvertrages solltest du dir durchplanen wie viel Zeit du neben deinem Studium wirklich Zeit hast. Unserer Erfahrung nach sind mehr als 8 Stunden pro Woche mit einer spürbaren Verlängerung der Studiendauer verbunden.

Als kleine Zusatzinfo hier: Die ÖH der Universität Wien bietet einen kostenlosen Rechtsberatung mit einem Juristen an. Also falls du dir nicht sicher bist, einfach mal hier vorbeischauen.

Berufsbild

Die Berufsaussichten für PharmazeutInnen sind derzeit sehr gut. Rund 90% der AbsolventInnen in Österreich arbeiten nach dem Studium in einer öffentlichen Apotheke. Dort liegt der Schwerpunkt in der kompetenten Beratung von PatientInnen und der Herstellung von individuellen Rezepturen (Salben, Lösungen, Zäpfchen etc). In einer Krankenhausapotheke werden die Präparate für den Krankenhausbedarf im großen Stil produziert, geprüft, eingekauft und abgegeben. In der pharmazeutischen Industrie finden sich AbsolventInnen der Pharmazie vor allem in den Bereichen Qualitätskontrolle, Forschung, Marketing und im mittleren bis höheren Management. Weitere Tätigkeitsfelder sind der Pharmagroßhandel und diverse Behörden (z.B. AGES, EMA). An den Universitäten kann (noch) freie Forschung betrieben werden, gleichzeitig hat man in der Lehre die Chance die nächste Generation junger PharmazeutInnen zu fördern.

Sport und Freizeit

Das Universitätssportinstitut (USI) der Uni Wien bietet dir die Möglichkeit für wenig Geld alle nur denkbaren Sportarten auszuprobieren und auszuüben. Informationen zu Kursen, Übungsstätten und zur Anmeldung findest du hier.
Außerdem bietet die Uni Wien einen Universitätschor und ein Universitätsorchester. “STUTHE“ ist ein Studierendentheaterprojekt, das immer neue SchauspielerInnen sucht.